Offizieller Reiseführer durch Zamość
Hier wohnten Jan Zamoyski und seine Nachfolger zusammen mit ihren Familien. Hier wurden die für die Stadt und für das Magistrat wichtigsten Entscheidungen getroffen und ausgezeichnete Gäste empfangen, deren Berichte den Reichtum des Hofes des Hetmans beschreiben.
Mit dem Palastbau begann man noch vor der Stadtlokation. Er wurde in den Jahren 1579 bis 1586 nach einem Entwurf von Bernardo Morando errichtet. Er war wesentlich kleiner als jetzt: einstöckig, mit zweiflügeliger Treppe, die in den ersten Stock führte. Von der Treppe, so wie von dem über dem Palast dominierenden Turm, hatte man einen Blick auf die Stadt. Vermutlich hatte besonders der Enkel des Großhetman, der III. Majoratsherr Jan Sobiepan Zamoyski besondere Vorliebe für diesen Blick, und das besonders dann, wenn schöne Nonnen spazieren gingen. Wenn ihm eine sehr gefiel, dann verlängerte sie ihre Spaziergangstrecke um seine Schlafkammer. Wie viel Wahrheit darin steckt, weiß man nicht. Man weiß jedoch, dass Sobiepan an der „Französischen Krankheit“ starb. Man muss noch hinzufügen, dass dasselbe große Herz wie für die Frauen, hatte er auch für das Schwert und für das Vaterland. Seiner unbeugsamen Haltung verdanken wir es, dass während der schwedischen Invasion Polens, bekannt als Schwedische Sintflut (Potop), Zamość als eine der drei polnischen Festungen nicht eingenommen wurde.
Seit diesen Jahren wurde der Palast mehrmals umgebaut. Das schlimmste Schicksal traf ihn im 19. Jahrhundert, als er in das Militärkrankenhaus umgewendet wurde. Seit 1918 ist er Gerichtssitz.
Vor dem Palast steht das Denkmal von Jan Zamoyski, dem Gründer von Zamość, ein Werk von Prof. Marian Konieczny. (Mehr über das Denkmal unter „Denkmäler von Zamość“).
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